2. Stammstrecke
Mit der 2. Stammstrecke bekommt München nicht nur dringend notwendige Kapazitäten im öffentlichen Personennahverkehr. Die neue S-Bahn ist die Lebensader für ein funktionierendes und zukunftsfähiges Münchner Mobilitätskonzept. Sie bindet durch höhere Taktzahlen und schnellere Verbindungen die gesamte Metropolregion besser an die Innenstadt an und ermöglicht durch den viergleisigen Ausbau der Strecke Johanneskirchen–Daglfing eine schnelle und komfortable Anreise zum Flughafen München.
Ein Nadelöhr für 840.000 Fahrgäste
Bereits drei Zahlen verdeutlichen, warum die bestehende Stammstrecke die Grenze der Leistungsfähigkeit langsam aber stetig erreicht: 2, 30, 840.000. Alle zwei Minuten fährt in den Hauptverkehrszeiten eine S-Bahn durch die existierenden Tunnelröhren, zusammengerechnet 30 Züge pro Stunde – wohlgemerkt je Richtung. Rund 840.000 Passagiere nutzen Tag für Tag eine der acht Linien, die unter anderem auch den Münchner Hauptbahnhof bedienen – Tendenz steigend. Bei Inbetriebnahme der S-Bahn im Jahre 1972 kalkulierte man noch mit 250.000 werktäglichen Fahrgästen. Auf den Punkt gebracht bedeutet das: Weitere Züge sind nicht einsetzbar, kleinere Abweichungen im Betriebsablauf sorgen aufgrund der engen Taktung und fehlender Ausweichmöglichkeiten schnell für erhebliche Störungen des gesamten Fahrplans.
Mit der 2. Stammstrecke werden die Engpässe auf einer der meistbefahrenen Bahnstrecken Europas beseitigt. Das Neubauprojekt schafft zudem die Grundlage, um in der Wachstumsregion München auch in den kommenden Jahrzehnten einen leistungsfähigen öffentlichen Personennahverkehr zu gewährleisten. Die bessere Taktung und schnellere Verbindungen sichern den Passagieren künftig ein hohes Maß an Mobilität und Flexibilität – und über die Station am neuen Hauptbahnhof eine optimale Verknüpfung mit dem Regional- und Fernverkehr.
Eine tiefgehende Neuerung am Hauptbahnhof
Nach dem Umbau führen in der Mitte des neuen Empfangsgebäudes zahlreiche Fahrtreppen und zehn Schnellaufzüge hinab in die Tiefe. Über ein modernes und helles Zugangsbauwerk, dass den Nutzern durch seine offene Bauweise auch ein Gefühl der Sicherheit vermittelt, erreichen die Passagiere künftig die S-Bahnen auf der ersten Stammstrecke, die Züge der U-Bahn-Linien 1/2 und 4/5 und – rund 40 Meter unter der Erdoberfläche – die Bahnsteige für die 2. Stammstrecke. Entsprechend seiner großen Bedeutung für die Mobilitätsdrehscheibe Hauptbahnhof wird dieses neue Zugangsbauwerk als Nukleus – der Kern – bezeichnet. Mit dem Bau des Nukleus beginnen die Arbeiten am neuen Hauptbahnhof.
Schritt für Schritt
Im Frühjahr 2016 erging der Planfeststellungsbeschluss für den letzten der drei Planfeststellungsabschnitte der 2. Stammstrecke. Damit besteht für alle Abschnitte Baurecht (weitere Informationen zum Planfeststellungsverfahren der 2. Stammstrecke). Durch die Unterzeichnung der Realisierungsvereinbarung zwischen dem Freistaat Bayern und dem Bundesverkehrsministerium am 25. Oktober 2016 wurde auch die Finanzierung des Projekts geklärt. Offizieller Baubeginn für die 2. Stammstrecke war im April 2017.
Alle Informationen und Neuigkeiten zum Bau der 2. Stammstrecke finden Sie auf der Projektwebsite.
Baufahrplan 2023
Am Hauptbahnhof München entstehen in den nächsten Jahren ein neues Empfangsgebäude, der Neubau des Starnberger Flügelbahnhofs, eine unterirdische Haltestelle für die 2. Stammstrecke und ein Rohbau für die geplante U9-Station.
Einschränkungen und geänderte Wegeführung am Starnberger Flügelbahnhof ab Dezember 2022
Am Starnberger Flügelbahnhof bereiten wir den Neubau des Bahnhofsgebäudes vor und erneuern Teile der bestehenden Verkehrsstation. In diesem Rahmen führen wir im Bereich des Querbahnsteigs des Starnberger Flügelbahnhofs ab Dezember 2022 Erneuerungs- und Rückbaumaßnahmen durch. Dabei kommt es zu einer geänderten Wegeführung.
Planfeststellungsbeschluss für Starnberger Flügelbahnhof liegt aus
Das Projekt Neubau des Starnberger Flügelbahnhofs hat einen wichtigen Meilenstein erreicht: Das Eisenbahn-Bundesamt hat am 16. Mai den Planfeststellungsbeschluss erlassen. Die Unterlagen sind vom 20. Juni bis 4. Juli öffentlich einsehbar.
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