Überblick
Mehr als 450.000 Menschen nutzen jeden Tag den Münchner Hauptbahnhof. Er ist die zentrale Mobilitätsdrehscheibe für Fernreisende, Pendlerinnen und Pendler sowie Anwohnerinnen und Anwohner, der berufliche Lebensmittelpunkt für Ladenbetreibende oder Angestellte. Er ist der erste Eindruck, den Reisende und Gäste aus aller Welt von der bayerischen Landeshauptstadt vermittelt bekommen – oder die letzte Impression beim Abschied. In der Funktion als Aushängeschild für München ist der Hauptbahnhof mittlerweile jedoch deutlich in die Jahre gekommen. Heutzutage erfüllt er die Erwartungen der Reisenden, Anwohnerinnen und Anwohner, Gewerbetreibenden sowie Bürgerinnen und Bürger an einen zeitgemäßen, zukunftsfähigen Bahnhof oftmals nur noch unzureichend. Mit dem Neubau des Hauptbahnhofs soll München eine moderne, optimal vernetze Mobilitätsdrehscheibe bekommen – und nicht zuletzt eine attraktive Visitenkarte für das weltoffene München.
Eine einmalige Chance für München
Auffälligstes Merkmal des geplanten neuen Empfangsgebäudes ist seine helle und offene Architektur. Ein Ort mit einem angenehmen und freundlichen Erscheinungsbild, in dem sich die Nutzer des Bahnhofs künftig nicht nur gerne aufhalten, sondern auch sicher fühlen werden. Dafür sorgen beispielsweise ein großzügiges Raum- und Lichtkonzept, Ruhezonen und ein verbessertes Wegeleitsystem. Die gläserne Eingangshalle ermöglicht einen unverbauten Blick in Richtung Karlsplatz – Hauptbahnhof und Altstadt wachsen so aus städtebaulicher Sicht enger zusammen. Im Inneren des Empfangsgebäudes stehen künftig etwas mehr Flächen für Reisebedarf, Gastronomie und Einzelhandel zur Verfügung, die Baumaßnahmen am Münchner Hauptbahnhof dienen dabei in erster Linie der Erfüllung seiner Kernfunktion: den Nutzern eine funktionale und komfortable Drehscheibe für den Fern- und Nahverkehr zu bieten.
Gerade im Hinblick auf den Bau der 2. Stammstrecke ist der Neubau des Hauptbahnhofs eine einmalige Chance für München. Dort entsteht ein zentraler Knotenpunkt für Reisende und Pendler mit ausgezeichneter Vernetzung von Fern- und Regionalverkehr, S- und U-Bahn. Bus und Tram werden über die neuzugestaltenden Vorplätze in das Mobilitätskonzept integriert. Dieser ganzheitliche Entwurf macht den Hauptbahnhof München schon heute fit für die Nutzeranforderungen von morgen.
Der neue Münchner Hauptbahnhof im Überblick
Im Zusammenhang mit dem Neubau des Empfangsgebäudes soll auch der Starnberger Flügelbahnhof neu gebaut werden. Mit seinem markanten Hochpunkt fügt er sich in die bestehende Sichtachse neuer Architektur ein, die sich in den letzten Jahren dem Gleisverlauf folgend bis hin zur Donnersberger Brücke entwickelt hat. Der neue Starnberger Flügelbahnhof schafft Raum für Reisendenbedarf, Einzelhandel, Gastronomie und Büros, die unter anderem von der Deutschen Bahn genutzt werden. Wie auch das Empfangsgebäude wird er ressourcen- und energieschonend gebaut und im Betrieb zu einem wesentlichen Teil mit regenerativer Energie versorgt: Unter anderem nutzt der neue Hauptbahnhof Geothermie und eine eigene Photovoltaikanlage.
Die historische Gleishalle mit ihrer markanten Dachstruktur bleibt erhalten. Hier sind, wie im Bereich der Bahnsteige, in erster Linie Modernisierungsprojekte geplant, um das Ensemble des neuen Hauptbahnhofs als Ganzes auf die künftigen Mobilitätsanforderungen vorzubereiten.
Viele Schritte, aber ein lohnender Weg
Der Neubau des Münchner Hauptbahnhofs ist eine Mammutaufgabe. Bis die Empfangshalle und der Starnberger Flügelbahnhof in neuem Licht erstrahlen, die Züge der 2. Stammstrecke durch den neuen Tunnel rauschen und sich Reisende oder Anwohnende auf den umgestalteten Vorplätzen treiben lassen können, wird Zeit vergehen. Und wie bei anderen infrastrukturellen Großprojekten ist das nicht ohne Einschränkungen realisierbar – auch wenn der Bahnbetrieb während der Bauzeit weitestgehend normal verlaufen wird.
Um die Bauvorhaben am Hauptbahnhof optimal aufeinander abzustimmen und die Verfahren zur Erlangung des Baurechts möglichst rasch zum Erfolg zu führen, unterzeichnen die Deutsche Bahn und die Landeshauptstadt München eine städtebauliche Rahmenvereinbarung, die die Grundlage für die weitere Zusammenarbeit im Sinne einer erfolgreichen Modernisierung des Bahnhofsareals bildet. Zusätzlich begleitet ein Beratergremium, bestehend aus Mitgliedern des Stadtrats, des Bezirksausschusses und aus Vertretern der Architektenschaft sowie des Bauherren und des Referats für Stadtplanung und Bauordnung, den Projektfortgang mit regelmäßigen Treffen.
Es bleibt festzuhalten: Am Ende profitieren Anwohner, Pendler, Reisende, Passanten, Geschäfteinhaber und alle Bürgerinnen und Bürger gemeinsam vom Münchner Hauptbahnhof – dem neuen Tor zur bayerischen Landeshauptstadt.
Beratergremium zur Gestaltung des neuen Hauptbahnhofs
Das Beratergremium „Neubau Hauptbahnhof München“ wurde im Februar 2016 durch einen Beschluss der Landeshauptstadt München (LHM) geschaffen und tagte erstmals im Dezember des gleichen Jahres. Die Aufgabe des Gremiums besteht darin, der Deutschen Bahn als Bauherrin und den Gewinnern des Architekturwettbewerbs, Auer Weber Architekten, Anregungen und Empfehlungen zur weiteren Planung und Umsetzung des neuen Münchener Hauptbahnhofs zu geben.
Der Beirat setzt sich laut Geschäftsordnung aus Vertretern der Fachplanung, der Politik sowie der Bauherrin zusammen. In der ersten Sitzung des Gremium wurde Prof. Dr. Elisabeth Merk, Stadtbaurätin der LHM, zur Vorsitzenden und Rolf Reh, der damalige Vorstand der DB InfraGO AG, zu ihrem Stellvertreter gewählt. Der Beirat tagt zweimal jährlich.
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