Nächster Schritt für neuen Steg am Münchner Hauptbahnhof

Foto: Sebastian Kraft/ StMB
Bayerns Verkehrsminister Dr. Hans Reichhart übergab den Förderbescheid an Bahnhofsmanagerin Mareike Schoppe und Klaus Dieter Josel, den Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn für den Freistaat Bayern (Foto: Sebastian Kraft/ StMB).

Bayerns Verkehrsminister Dr. Hans Reichhart hat gute Nachrichten für die Fahrgäste am Münchner Hauptbahnhof im Gepäck. Ein neuer Fußgängersteg soll künftig die beiden Bahnhofsflügel Holzkirchner Bahnhof und Starnberger Bahnhof miteinander verbinden sowie auch die Bahnsteige in der Haupthalle anbinden. „Vor allem für die Fahrgäste aus dem Allgäu, dem Werdenfelser Land, dem Oberland, Chiemgau und dem Inntal bedeutet das weniger Umsteigezeit durch deutlich kürzere Wege und mehr Komfort. Deshalb investieren wir jetzt als Anschubfinanzierung rund 265.000 Euro in die Vorplanung der Zugangsbauwerke des Projekts.“ Der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn für den Freistaat Bayern, Klaus-Dieter Josel, bedankt sich für die Unterstützung des Freistaats: „Mit dem Bahnhofssteg kommen die Reisenden künftig noch schneller zu Ihrem Zug und schließlich ans Ziel: Umsteigezeiten werden kürzer und die Reisenden flexibler. Das ist ein sinnvoller Baustein für den neuen Hauptbahnhof, den wir zusammen mit dem Neubau des Empfangsgebäudes und der 2. Stammstrecke zur modernen Mobilitätsdrehscheibe für München und Bayern ausbauen. Wir freuen uns über die Unterstützung des Freistaats. Damit können wir mit den ersten Planungsschritten für den Bahnhofssteg loslegen.“ Den Förderbescheid hat Minister Reichhart heute der Deutschen Bahn übergeben.

Die Teil-Vorplanung durch die Bahn ist notwendig, um Schnittstellen abzustimmen für den späteren Bau der beiden Zugangsbauwerke zum Steg am nördlichen und südlichen Ende. Laut Reichhart sollen damit die anstehenden Modernisierungs- und Ausbaumaßnahmen beim Starnberger Flügelbahnhof früh abgestimmt werden. Da für den Bau des Hauptbahnhofsstegs die endgültige Finanzierung noch nicht geklärt ist, hat sich der Freistaat bereit erklärt, freiwillig diese Untersuchungen zu finanzieren. „Wir wollen verhindern, dass das Projekt später teurer wird, sollte es beim Umbau des Hauptbahnhofs nicht berücksichtigt werden“, mahnte der Verkehrsminister. Eine Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2009 ging damals von Kosten von rund 8,5 Millionen Euro aus. Aufgrund der Preisentwicklung bei Baumaßnahmen im Bahnbereich dürfte das Investitionsvolumen inzwischen deutlich höher liegen.

Eine barrierefreie Bahnsteigquerung am Münchner Hauptbahnhof über die Gleise 11-26 soll in Zukunft die beiden äußeren Bahnhofsteile untereinander sowie mit den Bahnsteigen in der Haupthalle verbinden. Für Reichhart ist das Projekt dringend notwendig. „Der Verkehr auf der Schiene wird zunehmen, die Nachfrage ist groß – vor allem auch im Regionalverkehr. Deshalb müssen wir jetzt auf die kommenden Entwicklungen reagieren und die Infrastruktur dafür schaffen“, so Reichhart weiter. Aber auch für den Fernverkehr will die Deutsche Bahn die Zahl der Reisenden langfristig verdoppeln. Klaus-Dieter Josel: „Nur mit einer massiven Verlagerung der Verkehre auf die Schiene werden die Klimaziele in Deutschland erreicht. Ein enormer Kraftakt. Dabei helfen zusätzliche Direktverbindungen und Frequenzen. Für über 30 Großstädte gilt dann: Im 30-Minuten-Takt zwischen Deutschlands Metropolen. Unsere Bahnhöfe werden dabei zu Drehscheiben multimodaler Mobilität und Zentren urbanen Lebens. Dafür wollen wir heute die Infrastruktur schaffen. Hier in München kann man das bereits an den laufenden Großbaustellen sehen.“ Die zusätzliche Bahnsteigquerung soll nicht nur das Umsteigen für die Fahrgäste einfacher machen, sondern mittelbar auch die Kapazitäten am stark belasteten Münchner Hauptbahnhof erhöhen, weil somit für Anschlüsse weniger Zeitpuffer benötigt werden. Insgesamt könnten bei den Umsteigewegen dadurch bis zu 3,5 Minuten eingespart werden.

Der Verkehrsminister will das Projekt weiter anschieben. „Noch im Herbst dieses Jahres wollen wir in Gesprächen mit der DB das Projekt unter Dach und Fach bringen. Der Steg ist ein wichtiges Eisenbahn-Infrastrukturprojekt in Bayern, von dem viele Fahrgäste profitieren werden“, so Reichhart. Der Minister erwartet von der DB auch den Einsatz von Eigenmitteln bei der Realisierung, weil der Hauptbahnhof dadurch insgesamt noch attraktiver werde. Wegen der positiven Auswirkung auch auf den Fernverkehr fordert der Minister zudem den Bund auf, sich mit Infrastrukturmitteln zur Realisierung des Deutschland-Takts zu beteiligen. Hierfür laufen gerade auf Bundesebene Untersuchungen zu möglichen Förder-Projekten.

Quelle: Pressemitteilung des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr

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